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20. Februar 2001, Tomi Engel ObjectFarm
Feature

Ein britischer Landwirt und unabhängiger Forscher namens Mark Purdey fand bereits 1988 eine sehr plausible Erklärung für die BSE-Erkrankungen. Seine Theorie ist nicht nur wissenschaftlich schlüssig, sondern könnte auch den Beweis liefern, warum BSE in Biobetrieben nicht auftreten kann.

Die vermutlich beste Erklärung für BSE

Man hat den Eindruck, als wäre die Wissenschaft bei BSE über eine Krankheit gestolpert, deren Erreger so einzigartig ist, daß für ihn viele bekannte Grundsätze der Biochemie schlichtweg nicht gelten. Weder die Übertragung noch die tatsächliche Ursache der Krankheit lassen sich erklären. Die Forschung bewegt sich scheinbar auf absolutem Neuland.

Mark Purdey ist ein britischer Landwirt und die Ergebnisse seiner privaten Nachforschungen zum Thema BSE sind erstaunlicherweise nicht nur seit 1988 den "renommierten" Wissenschaftlern zugänglich und bekannt, sondern geben eine einfache Erklärung für die bei Tier und Mensch aufgetretene Erkrankung.

Die Theorie

DDas Gehirn und Rückenmark müssen vor Oxidationsprozessen, die zum Beispiel durch die UV-Strahlung der Sonne verursacht werden, geschützt werden. Dies ist die Aufgabe von Prionen-Proteinen.

Normalerweise binden Prionen ein Kupfer-Atom. Bei Kupfer-Mangel kann es aber auch Mangan oder Nickel einlagern, wenn es im Körper zu entsprechenden Konzentrationsverschiebungen kommt. Das Mangan-Atom bewirkt jedoch eine andere räumliche Faltung des Prion-Proteins, wodurch es nicht nur seine ursprüngliche Funktion verliert, sondern gleichzeitig zu dem "bösenartigen" Protein mutiert, welches für BSE verantwortlich gemacht wird. Durch Versuche konnte David R. Brown von der Cambridge Universität diese Art der Umwandlungen bereits nachweisen.

In den 80er Jahren drängte das Londoner Ministerium für Landwirtschaft alle Rinderzüchter ihre Tiere mit einem Pestizid namens Phosmet zu behandeln. Dieses Pestizid greift das Nervensystem der Dasselfliegenlarve, einem lästigen Parasiten, an und wird bei Rindern entlang der Wirbelsäule aufgetragen, da dort die Larve schlüpft. Die verordnete Dosierung von Phosmet war dabei deutlich höher als es in anderen Ländern üblich war. Zur selben Zeit wurde dem Futtermittel der Rinder auch Hühnerkot beigemengt, welcher wiederum von Hühnern stammte, die durch Mangan-Doping zu höherer Produktivität beim Eierlegen getrimmt wurden.

Nach Purdeys Erkenntnissen [1], die mittlerweile von anderen Forschern bestätigt wurden, fängt Phosmet jedoch Kupfer-Atome ein und schafft somit bei einem Überangebot an Mangan die idealen Voraussetzungen für die Mutation der Prion-Proteine.

Durch Nachforschungen in verschiedenen Ländern, die Gegenden mit auffällige Häufung von BSE oder Creutzfeldt-Jakob Erkrankungen aufwiesen, konnte Purdey seine Theorie untermauern. Überall waren die Betroffenen einem Kupfer-Mangel und einem Mangan-Überangebot ausgesetzt.

Nicht nur die "Übertragung" der Krankheit verliert durch die Kupfer-Mangan-Theorie ihren bisweilen mystischen Character, sondern auch die Erkrankungen von Vegetariern und die Maßnahmen zur erfolgreichen Vernichtung des "Erregers" bei sehr hohen Temperaturen manchen auf einmal Sinn. Denn bis zu 600 Grad Celsius sind erstaunlich viel für einen organischen Erreger, aber für die Oxidation von Mangan sind sie naheliegend. In oxidierter Form könnte sich Mangan als Braunstein (MnO2) auch nicht mehr in einem Prion einlagern und folglich wäre der "Erreger" dadurch tatsächlich "abgetötet".

Dem Hauptfeind "Tiermehl" stünde in diesem Schauspiel somit nur noch eine Nebenrolle zu. Denn die Überreste kranker Tiere wären, überspitzt formuliert, nur ein Mangan-Konzentrat und damit durch beliebige Manganquellen ersetzbar.

Die Praxis

IIn Europa ist BSE bereits seit 1985 ein Thema und in Deutschland wird nicht erst seit letztem November über BSE geschrieben, berichtet, diskutiert und spekuliert. Wie es bei all diesen intensiven (?) Anstrengungen passieren konnte, daß diese, seit langem bekannte, Erklärung nahezu unbeachtet blieb, ist einfach unbegreiflich. Die Zahl deutscher Publikationen zu diesem Thema ist verschwindend gering (u.a. [2], [3]) und man muß schon aktiv im Internet suchen, um mehr über Mark Purdey zu erfahren.

Die Zahl der Beweise für Purdeys Erklärung wächst kontinuierlich an, während in den Medien meistens noch darüber spekuliert wird, welche "unbekannte Kraft das Wasser daran hindert vom Rand der Erdscheibe herunterzufallen" - wobei die Lösung wieder einmal so einfach zu sein scheint. Eventuell zu einfach und auch nicht im Sinne vieler etablierter Strukturen, da Wissenschaftler zu einem Großteil von der Industrie bezahlt werden und die enge Verflechtung von Agrarchemie und Agrarpolitik in vielen Ländern keine echte Neuigkeit ist. Auch die Angst vor Schadensersatzprozessen, die Entschädigungsforderungen in Milliardenhöhe für die involvierten Regierungen und Unternehmen zur Folge haben würden, steht der Kupfer-Mangan Theorie und ihrer Verbreitung im Weg. Das es in Purdeys Umfeld und unter Wissenschaftlern, welche diese Theorie durch Forschung beweisen wollen, aber auch noch zu einer unnatürlichen Häufung von tragischen Todesfällen gekommen ist [5], ist schon mehr als erschreckend.

Sollte durch die Kupfer-Mangan Theorie der Schleier des BSE-"Erregers" gelüftet werden, so wäre es ein weiterer Fall, der die Vorteile der Bio-Landwirtschaft bestätigen würde. Großflächige chemische Vergiftungen hat die Natur in ihren eigenen Kreisläufen einfach nicht vorgesehen.

Auch der Metzger könnte dann wieder beruhigt ohne Seuchenschutzanzug an seine Arbeit gehen. Aber was wird dann aus den Arbeitsplätzen in der Seuchenschutzanzug-Industrie ...

Literatur:

[1] Purdey, M.: "Ecosystems supporting clusters of sporadic TSEs demonstrate eccesses of the radical generatic divalent cation manganese and deficiencies of antiaxidant cofactors Cu, Se, Fe, Zn. Does a foreign cation substitution at prion proteins Cu domain initiate TSE", Med Hypotheses, 2000, 54, (2), 278-306

[2] Krönig, J.: "Wahnsinn mit Methode", Die Zeit, 2000/45, http://www.zeit.de/2000/45/Wissen/200045_bse.html

[3] Ellenberger, U.; Krönig, J.: "Rinderwahn: Pestizide unter schwerem Verdacht", SonntagsZeitung, 7.6.98, http://www.sonntagszeitung.ch/1998/sz23/82616.HTM

[4] CorporateWatch: http://www.corporatewatch.org/magazine/issue12/cw12f5.html

[5] Mc Mahon, K.: "Insecticide causes Mad Cow disease", 13.12.2000, http://www.mediko.de/news/misc.kids.health/8096.html

Anmerkung:

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